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19. Mai 2025Lemminge sind faszinierende Kleinsäuger, die mit ihrer stämmigen Gestalt und dem dichten Fell perfekt an die raue Natur des Nordens angepasst sind. Außerdem übernehmen sie eine zentrale Rolle im arktischen Ökosystem, obwohl sie meist im Verborgenen leben. Deshalb gelten sie als Schlüsselart für viele ökologische Kreisläufe. Ihre Lebensweise ist geprägt von Anpassung, Ausdauer und beeindruckender Populationsdynamik. Zudem reagieren sie flexibel auf Umweltveränderungen.
Kompakt und gut gerüstet
Lemminge haben einen kompakten, walzenförmigen Körperbau mit kurzem Schwanz, kleinen Ohren und kräftigen Schneidezähnen. Ihr dichtes, wetterfestes Fell schützt sie vor eisigen Temperaturen. Deshalb können sie auch in den härtesten Wintern aktiv bleiben. Die kurzen Beine und breiten Pfoten ermöglichen es ihnen, sich durch Schnee zu graben und unterirdische Gänge anzulegen. Darüber hinaus ermöglicht ihr Körperbau das rasche Verschwinden in schmalen Felsspalten. Auffällig ist ihr flacher, abgerundeter Kopf mit kleinen, runden Augen – optimal für ein Leben in Bodennähe.
Die Tundrabewohner im Überblick
- Wissenschaftlicher Name: Lemmus lemmus
- Größe: 13 bis 15 Zentimeter
- Gewicht: 40 bis 130 Gramm
- Lebensraum: Arktische Tundra, Moore, alpine Regionen
- Nahrung: Moose, Gräser, Flechten, Wurzeln
- Besonderheiten: Populationssprünge alle 3–4 Jahre, leben unter Schnee, wichtige Beutetiere für viele Räuber
Leben im Rhythmus des Nordens
Der Berglemming – eine der bekanntesten Arten – lebt in den Tundragebieten Skandinaviens und Nordrusslands. Besonders auffällig ist das zyklische Populationsverhalten: Alle drei bis vier Jahre explodiert ihre Zahl sprunghaft. Während dieser Phasen ziehen sie oft in großen Gruppen umher. Zudem wird ihr Verhalten dann deutlich aktiver und auffälliger. In anderen Jahren hingegen sind sie kaum zu sehen. Diese Schwankungen hängen stark mit Klima, Nahrungsverfügbarkeit und Räuberdruck zusammen. Trotzdem gelingt es ihnen immer wieder, sich erfolgreich zu behaupten.
Anpassung durch Pflanzenkost
Lemminge sind reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich vor allem von Moosen, Gräsern und Flechten, die sie unter der Schneedecke finden. Ihre Zähne wachsen kontinuierlich, sodass sie auch harte Pflanzenteile mühelos abnagen können. Dadurch bleibt ihre Nahrungsaufnahme selbst im Winter gesichert. Da sie keine Winterschläfer sind, legen sie unterirdische Vorratskammern an. Außerdem bauen sie komplexe Gangsysteme, in denen sie fressen, schlafen und sich fortpflanzen.
Klein, zäh und unverzichtbar
- Bei Gefahr stoßen Lemminge überraschend laute Warnlaute aus.
- In Phasen hoher Dichte zeigen sie auffällig aggressives Verhalten.
- Sie zeigen eine geringe Fluchtdistanz gegenüber Menschen.
- Ihre Wanderungen folgen festen Spuren – ein Zeichen für erstaunlichen Orientierungssinn.
Ausdauer und Bedeutung in kleinstem Format
Trotz ihrer geringen Größe zeigen Lemminge, wie wichtig auch kleine Arten für das Gleichgewicht der Natur sind. Sie machen vor, wie man mit einfachsten Mitteln überlebt und gleichzeitig ein ganzes Ökosystem mitprägt. Schließlich hängt der Fortbestand vieler Raubtiere unmittelbar von ihrer Präsenz ab. Welche Fähigkeit dieser Tundrabewohner beeindruckt dich am meisten? Wir freuen uns auf deine Gedanken zu diesem bemerkenswerten Tier.